Ebstorfer Eltern fordern Nachmittagsbetreuung ab Juni 2024
- GST
- 5. Sept. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Sept. 2023
Artikel vom 06.09.2023 aus az-online.de, Autor: Gerhard Sternitzke:
Ebstorfer Eltern fordern eine verlässliche Betreuung: Väter bringen Ideen im Fleckenrat ein
Für ein Jahr ist die Nachmittagsbetreuung für Grundschüler in Ebstorf gesichert, nachdem der Klosterflecken das Defizit übernommen hat – doch betroffene Eltern machen sich Sorgen, wie es danach weitergeht. Selbst wenn 2026 die Ganztagsschule startet, bleibt für voll berufstätige Mütter und Väter eine große Betreuungslücke.
Ebstorf - Im Familienausschuss stellten sie erste Ideen vor, vom Beispiel des Familienzentrums im schwäbischen Lauchringen bis zur Einstellung eigenen Personals – und fordern, dass die Kommune aktiv wird.
Einer von ihnen, André Rosenow, hat bereits eine Sozialpädagogin und zwei Stundenkräfte gefunden, die bereit wären, von 12.30 bis 16 Uhr ein Angebot im Mehrgenerationenhaus vorzuhalten. Auch die Nutzung eines Raums in der Mauritius-Schule und ein Mittagessen im Waldemar, einschließlich Schwimmangebot, wären möglich, erläutert der Vater von drei Kindern den Kommunalpolitikern. Auch einen Betreiber, das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) Göddenstedt hat er aufgetan. Der allerdings werde nur für Kommunen tätig, stellte Rosenow klar.
Die Ausschussmitglieder zeigen sich grundsätzlich offen für neue Ideen, haben aber auch deutliche Bedenken. „Wir wissen noch gar nicht, was uns das kostet“, sagt Bürgermeister Heiko Senking (UWG). Hans-Peter Hauschild (SPD) ist der Meinung, dass die Nachmittagsbetreuung zukünftig Aufgabe der Ganztagsschule ist. „Das könnten dann Ehrenamtliche machen. Das hat auch den Vorteil, dass es das günstigste ist, auch für die Eltern“, meint Hauschild. „Wenn Sie die Ehrenamtlichen finden, sind wir dabei.“ Ähnlich sah es Katharina Förster (CDU). Uwe Beecken (Wir für Ebstorf) betont, dass die Samtgemeinde so schnell wie möglich die Mensa für die Grundschule realisieren muss, denn ab 2026 gilt, beginnend mit Klasse eins, der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.
Häufig müssen beide Eltern ganztags arbeiten
André Rosenow lobt, dass der Klosterflecken die Nachmittagsbetreuung zunächst durch Übernahme des Defizits gesichert hat, fordert aber eine dauerhafte Lösung. „Ganz viele Ehepaare müssen ganztags arbeiten, um die Hauskredite und die ganzen Kosten fürs Haus aufzubringen. Um auswärts in Lüneburg oder Hamburg zu arbeiten, bräuchten die Väter und Mütter eine zuverlässige Betreuung bis 16 Uhr.“ Omas und Tanten, die die Kinder nehmen könnten, hätten die Zugezogenen in den Neubaugebieten nicht. Eben weil sie ganztags arbeiten, könnten sie auch nicht ehrenamtlich Kinder betreuen.
Derzeit werden 14 Kinder vom DRK betreut. 20 Plätze können belegt werden. Viele Eltern sind jedoch wegen der Kosten abgesprungen. Eine Schließung stand zwischenzeitlich im Raum.
„Kinder sind die Zukunft der Gemeinde“, betont André Rosenow. „Da muss ein Umdenken stattfinden bei den Politikern.“
Ebstorfer Eltern haben inzwischen Mail- und Whatsapp-Gruppen gebildet, um gemeinsam etwas für die Betreuung ihrer Kinder zu bewegen.
Weitere Eltern können sich melden. Info und Kontakt: www.snb-ebstorf.de.




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