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Schreiben der Elternschaft an Ratsmitglieder zur Schülernachmittagsbetreuung

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren vom Rat des Klosterfleckens Ebstorf,

die Not und Ungewissheit (voll-)berufstätiger Erziehungsberechtigter und Alleinerziehender von Schulkindern der Mauritius-Grundschule über den Fortbestand der Schulnachmittagsbetreuung nach dem 24.06.2024 ist sehr groß. Auch die Arbeitgeber der Betroffenen verfolgen das lokalpolitische Geschehen in Ebstorf immer aufmerksamer. Diese Situation erfordert Lösungen, die nur der Klosterflecken Ebstorf als Kommune und „juristische Institution“ gegenüber einem Träger lösen kann. Ohne Ihre Zustimmung und Freigabe im Rat sind uns engagierten Ebstorfer Eltern die Hände gebunden: Trotz des (von Ihnen geforderten) Engagements von unserer Elterninitiative benötigen wir Ihre politische Unterstützung.

Warum lohnt es sich, eine feste sowie bezahlbare Schülernachmittagsbetreuung oder einen Hort in Ebstorf mit Ferienbetreuung langfristig zu installieren?

Setzen Sie sich ein, ...

  1. ... weil der tatsächliche Bedarf die derzeit 14 belegten Plätze bei weitem übersteigt: 70 Eltern sehen einen Betreuungsbedarf Ihres Schulkindes 2024, 81 und 91 im Jahr 2025 bzw. 2026 (siehe: https://www.snb-ebstorf.de/). 253 Kinder gehen aktuell auf die Grundschule: Nahezu ein Viertel aller haben Bedarf – Bedarfstendenz also steigend. Man sollte bereits jetzt rechtzeitig mit der (Raum- und Träger-)Planung per Ausschreibung beginnen, um einen Träger wie Diakonie, CJD, „Himpelchen und Pimpelchen“, etc. zu finden (Hort- Realisierungszeit in Bad Bevensen: nur d r e i Monate).

  2. ... weil die moderne gesellschaftliche Realität im 21. Jahrhundert (fernab klassischer Rollenbilder) mit einer höheren Erwerbstätigkeit von Eltern einhergeht. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Wahlfreiheit für alle Familien, ein Betreuungsangebot in Anspruch zu nehmen, gilt es unbedingt zu fördern.

  3. ... denn es werden Fachkräfte gesucht – auch in und um den Landkreis Uelzen. Wer hier einen Mangel beklagt, muss Eltern die Möglichkeit geben, umfänglichere Arbeitszeiten zu realisieren. Das steigert das monatliche Auskommen der Familien und sichert „Ihre“ lokalen Konsumenten finanziell ab. Das verdiente Geld wird dann in und um Ebstorf ausgegeben.

  4. ... weil insbesondere Alleinerziehende ohne eine nachmittägliche Betreuungsmöglichkeit ihrer Kinder weiter an den gesellschaftlichen Rand gedrängt werden. Für sie ist eine zusätzliche Ferienbetreuung (mind. zu 50 % der Ferienzeit) ein essenzieller Punkt, aber eben auch für ihre Kinder.

  5. ... weil nur wenige Eltern und vor allem Alleinerziehende auf ein zuverlässiges Betreuungsnetz (meist Großeltern, enge Freunde,...) zurückgreifen können, die (teilweise) die Betreuung der Grundschulkinder am Nachmittag übernehmen können. Insbesondere Alleinerziehende stehen hier vor einer immensen Herausforderung, da eine Vollzeittätigkeit zur Existenzsicherung oftmals unerlässlich ist.

  6. ... weil ein zuverlässiges (Ganztags-)Betreuungsangebot daher dazu beiträgt, Eltern (und insbesondere Frauen) in ihrer Erwerbstätigkeit zu unterstützen und so Kinderarmut zu bekämpfen. „Die volle Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern ist notwendig, um Kinderarmut (und schließlich Altersarmut) zu vermeiden."1 Kinder in Paarfamilien, deren Mütter dauerhaft in Vollzeit (mehr als 30 Wochenstunden), Teilzeit oder Minijobs arbeiten, sind fast alle finanziell abgesichert.

  7. ... weil es auch weitaus kostengünstiger, unabhängig vom DRK geht (siehe „best practice“ in Wriedel, Bad Bevensen, Himbergen). Wir sind bereit, einen Elternbeitrag zu leisten – sei es finanziell (200 bis 250 Euro / Monat / Kind) und anderem Support bei Umbau oder Organisation.

  8. ... weil es die anderen Gliedgemeinden der Samtgemeinde auch hinbekommen.

  9. ... weil wir uns nach eindeutig erklärtem Sachstand seitens der Grundschulleitung (Thomas Gudella) nicht auf die (offene) Ganztagsschule in Ebstorf verlassen können, da es nur die Kinder des 1. Jahrgangs ab 2026 betrifft und auch nur an 2 bis max. 3 Nachmittagen die Woche. Eine Unterstützung durch einen Träger ist laut der Aussagen unausweichlich und gewünscht. Schulisches Personal und Ressourcen seien absehbar zu gering.

  10. ... weil es im Anschluss an eine Ganztags-Krippen- und Ganztags-Kita-Betreuung sonst ein „Vakuum“ in Ebstorf gäbe.

  11. ... weil die vom KFE angeworbenen und zugezogenen Familien ihre Zukunft, also auch die Kinderbetreuung, als gesichert ansahen und sich keine Gedanken um die Nachmittagsversorgung ihrer Kinder machen müssen wollen. Wer Zuzüge (A) unterstützt (und durch Baugrundstücksvergaben subventioniert!), sollte auch bis B denken.

  12. ... weil das Image des KFEs durch eine solche sozialpolitische Entscheidung für Familien steigt. Zuzüge weiterer Familien bringen„soziale Mischung“ (MGH-Kerngedanke) – und natürlich neue potentielle, Steuern zahlende Fachkräfte für die Region. Mit Kinderbetreuung und Angeboten für Familien kann regional geglänzt werden.

  13. ... weil wir bereits über ein Mehrgenerationenhaus verfügen und das Konzept so ganzheitlicher gestalten könnten: Das MGH ist aktuell nur ein Bruchteil von dem, was es sein könnte und seit Monaten ohne Leitung. Lassen Sie uns über Ideen für (trägergestützte) Konzepte ins Gespräch kommen!

  14. ... weil Familien im Umfeld überlegen, bereits jetzt die Kinder an eine Grundschule zu bringen, die einen Hort besitzt, sofern diese im Schuleinzugsgebiet liegt. Das erhöht Schülerverkehr und Aufwand. Wegzüge sind nicht ausgeschlossen und werden offen ausgesprochen.

Wir suchen mit Ihnen einen Konsens und Lösungen, nicht den parteipolitischen Konflikt. Wir halten auch eine Kooperation mit der Samtgemeinde z.B. in Sachen einer möglichen Hortbetreuung für hilfreich. Lassen Sie uns gemeinsam konstruktiv ins Gespräch kommen. Wir wollen das bestmögliche, bezahlbare Ergebnis für unsere Kinder! Wir sind uns sicher, dass das nicht nur „der geringe Anteil der Eltern, die das betrifft“ unterstützt. Wetten?

Danke für Ihre Zeit, Ihren Einsatz für die Sache und Ihre Unterstützung!

Beste Grüße die Elterninitiative für eine Schülernachmittagsbetreuung in Ebstorf

www.snb-ebstorf.de

1 Statistisches Bundesamt, Quelle: Presseportal, Interessenverband Unterhalt u. Familienrecht, https://www.presseportal.de/pm/126040/5581780



 
 
 

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